Soziologie meets Wohnungsbau

Frühjahressemester 2006

In der Schweiz wer­den wie­der mehr Woh­nun­gen gebaut. Dem wach­sen­den Ange­bot steht eine brei­te und hete­ro- gene Nach­fra­ge gegen­über. Das eins­ti­ge Grund­be­dürf­nis Woh­nen ist zum Gegen­stand von Lebens­s­til­de­bat­ten gewor­den und hat sich ent­spre­chend aus­dif­fe­ren­ziert: In der plu­ra­li­sier­ten und indi­vi­dua­li­sier­ten spät­mo­der­nen Gesell­schaft ist die Woh­nung zugleich sym­bo­li­sches Kapi­tal und Aus­tra­gungs­ort von Iden­ti­täts-poli­ti­ken. Damit ist dem Woh­nungs­bau der Durch­schnitt als Ori­en­tie­rungs­grös­se abhan­den gekom­men. Er ist mit der Auf­ga­be kon­fron­tiert, Behau­sun­gen für indi­vi­dua­li­sier­te Exis­ten­zen und spe­zia­li­sier­te Iden­ti­tä­ten zu erstel­len. Der Wahl­fach­kurs geht die­ser Pro­blem­stel­lung aus einer inter­dis­zi­pli­nä­ren Per­spek­ti­ve nach, um sich der All­tags- rea­li­tät zu nähern. Aus­ge­hend von sozio­lo­gi­schen Stu­di­en wer­den ver­schie­de­ne Bevöl­ke­rungs­grup­pen und ihre Wohn­be­dürf­nis­se unter­sucht und typo­lo­gi­siert. Anhand von Archi­tek­tur­bei­spie­len der Stadt Zürich wird das Ange­bot unter­schied­li­cher Woh­nungs­ty­pen doku- men­tiert. Auf­ga­be der Stu­die­ren­den ist es, indi­vi­du­el­le Wohn-por­traits zu erstel­len, die den im Archi­tek­tur­dis­kurs geschaf­fe­nen Phan­tom­bil­dern ima­gi­nier­ter Nut­zen­der wirk­li­che Geschich­ten zur Sei­te stel­len und indi­vi­du­el­le Gebrauchs­for­men und ‑wer­te von Wohn­bau­ten ermitteln.